Das Projekt »Plan haben« stellt sich vor
1999 erblickte das Projekt »Plan haben« unter dem Mantel des kriminalpräventiven Rates das Licht der Welt. Ziel des Projektes ist es, durch eine vertrauensvolle Freundschaft zwischen Jugendlichen und erwachsenen Paten, Perspektiven für die Alltagsbewältigung und die Zukunft des Jugendlichen zu entwickeln. Der Jugendliche wird gefördert und ihm wird geholfen, erreichbare Ziele zu stecken.
Als Paten kommen alle diejenigen in Frage, die gewillt sind, am Leben eines Kindes oder Jugendlichen aktiv teilzuhaben und die mindestens das 21. Lebensjahr erreicht haben. Wichtig zu erwähnen ist jedoch, dass der Pate keinerlei erzieherische Funktionen übernehmen soll, sondern hauptsächlich Freund und Vorbild ist. Zum Pate sein gehört unter Anderem auch die regelmäßige Teilnahme an den Patentreffen, bei denen die Paten untereinander Erfahrungen austauschen können. Diese Treffen finden 4 – 6 Mal jährlich statt.
Nach einer Probezeit von 6 Wochen, in der sich Pate und Jugendlicher beschnuppern können, wird ein ehrenhafter 1-Jahresvertrag zwischen den beiden Parteien abgeschlossen. Wie, wo und wie oft sich die Parteien in diesem Zeitraum treffen, steht ihnen offen. Natürlich kann der Vertrag nach Ablauf des ersten Jahres verlängert werden.
Zuständig für die Paten- und Jugendbetreuung sind Herr Hübner und Herr Morawietz, für die Organisatorische- und für die Öffentlichkeitsarbeit Frau Petersen-Nißen und Frau Schüssler.
Die Lenkungsgruppe hält den Paten "den Rücken frei", indem sie sich um alle organisatorischen, finanziellen und öffentlichen Aufgaben kümmert. So können die Paten sich auf die Kinder und Jugendlichen konzentrieren.
Eine weitere Aufgabe ist die Durchführung der regelmäßigen Patentreffen und die Unterstützung der Paten bei allen Fragen und Problemen rund um die Patenschaft.
Die Lenkungsgruppe setzt sich aus folgenden Personen zusammen:
Karin Petersen-Nißen
Gleichstellungsstelle
Stadt Schleswig
0 46 21 / 814 - 150
Klaus Machlitt
Diplom-Psychologe
Psychologischer Psychotherapeut
0 46 21 / 38 20 348
Tobias Morawietz
Kinder- & Jugendschutz
des Kreises SL-FL
0 46 21 / 30 53 722
Volker Kumm
Lenkungsgruppe
Polizeibezirksrevier SL
0 46 21 / 843 50
Gabriele Dunker-Ulbrich
Lenkungsgruppe
0 46 21 / 35 152
Wir fördern:
Durch die Bereitstellung finanzieller Mittel fördert der Verein insbesondere Projekte, die die Lage von Kindern und Jugendlichen erleichtern. Der Förderverein arbeitet eng mit der Lenkungsgruppe des Projekts zusammen und verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke.
Wir haben bisher unter anderem gefördert:
Nachhilfeunterricht, Sportvereinsmitgliedschaft, Selbstbehauptungskursus, Ausstattung für Bewerbung...
...und all das funktioniert mit großzügigem Einsatz unserer Sponsoren!
Wir wollen Sie als Mitglied:
Werden Sie Mitglied des Fördervereins Plan haben e.V., denn mit einer hohen Zahl an Mitgliedern erweitern wir die Möglichkeiten der Patenschaften und können noch stärker agieren! Engagieren Sie sich je nach der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit.
Mit einem Mitgliedsbeitrag von 30 € im Jahr leisten Sie bereits wichtige finanzielle Hilfe. Ihr Beitrag wird ausschließlich unserer Jugend zu Gute kommen und vom Förderverein selbst verwaltet.
Downloads
1. Vermittlung und Erarbeitung persönlicher Ziele
Grund: Kinder und Jugendliche haben Schwierigkeiten damit, sich selber Ziele zu setzen, diese zu erreichen und die Erfolge für sich richtig einzuschätzen.
Dafür gibt es mehrere Gründe: An die Kinder und Jugendlichen werden unerreichbare Anforderungen seitens der Schule und des Elternhauses herangetragen. Sie selber erkennen ihr Leistungsvermögen nicht und sind durch ihre momentane Situation hoffnungslos geworden - im Sinne von: "Das schaffe ich nie".
2. Ausbau und Entwicklung des Selbstbewusstseins
Grund: Durch die Gesamtsituation empfinden sich Kinder und Jugendliche oft als Verlierer und haben ein geringes Selbstwertgefühl. Durch das belastende Verhältnis zwischen Kindern/Jugendlichen und Schule, Elternhaus und Jugendamt ist die Basis für positive Erlebnisse kaum gegeben.
3. Ausbau und Vermittlung zwischenmenschlicher Umgangsformen
Grund: Haben Kinder und Jugendliche den Anschluss an das Klassenniveau verloren und dazu noch Lernprobleme, benötigen sie intensive Nachhilfe bzw. spezielle Förderung. Dies kann in der Schule nicht geleistet werden. Häufig fehlt es auch einfach an der Grundeinstellung zum Lernen.
Für alle Ziele gilt es, individuelle Ansätze für jedes Kind und jeden Jugendlichen zu entwickeln und lieber mit kleinen Schritten zu beginnen, als an großen zu scheitern.
Der Weg der kleinen Schritte
Die schon vorher erwähnte belastende Beziehung zwischen Eltern und Kindern/Jugendlichen verhindert im Zweifelsfall eine gemeinsame Suche nach Lösungen und positiven Ansätzen.
Hier setzt die Idee der Patin bzw. des Paten an. Am besten beschreibt der Begriff "Vertrauensperson/Erwachsener Freund" die Rolle und Aufgabe der Patin bzw. des Paten. Sie/Er soll Rat, Hilfe, Unterstützung oder Zuspruch geben.
Dahinter steht die Erfahrung, dass vielen Kindern und Jugendlichen eine solche Person fehlt. Die Paten sollen ihre Erfahrungen an die Kinder und Jugendlichen weitergeben und Gesprächspartnerinnen bzw. -partner außerhalb familiärer Konfliktsituationen sein. Dabei geht es nicht darum, den Kindern/Jugendlichen oder ihren Eltern Handlungs- und Entscheidungsverantwortung abzunehmen.
Die Patin/der Pate gibt den Kindern und Jugendlichen Perspektiven und motiviert sie, eigene Ziele zu verwirklichen. Die Lenkungsgruppe unterstützt diesen Prozess.
Im Laufe des Jahres 1999 stellten unterschiedliche Institutionen in Schleswig fest, dass immer mehr Kinder und Jugendliche im Stadtgebiet zu Gewalttaten sowohl in der Schule, als auch außerhalb der Schule bereit sind oder durch andere Verhaltensweisen auffällig wurden. Dies veranlasste den Kriminalpräventiven Rat der Stadt Schleswig im Jahr 2000, das Projekt »Plan haben« ins Leben zu rufen.
Als Gründe dafür wurden folgende Punkte herausgefunden:
- Viele Familien können ihrem Erziehungsauftrag nicht immer nachkommen, weil sie in anderen Lebensbereichen zu stark belastet und eingebunden sind. Die Familie ist heute keine lebenslange Gemeinschaft mehr. Kinder und Jugendliche müssen sich mit geänderten Partnerschaften der Erziehungsberechtigten auseinandersetzen. Oft werden sie damit allein gelassen.
- Schülerinnen und Schüler, die den Leistungsanforderungen nicht entsprechen können oder wollen, erleben Schule als einen Ort ständigen, individuellen Versagens. Zum Ausgleich suchen sie oft Anerkennung und Halt in Cliquen, die ihnen eigentlich schaden.
- Der Einstieg in das Berufs- und Erwachsenenleben gestaltet sich für viele Jugendliche zunehmend schwierig. Sowohl die Berufsbilder als auch die Anforderungen sind einem ständigen Wandel unterworfen, dem nur die Besten genügen können.
- Auf der anderen Seite wird über Medien und Politik das Bild des selbstbestimmten Individuums vermittelt, frei nach dem Motto "Es ist alles möglich, man muss nur wollen"
- Soziale Kontrolle und damit verbundene Vermittlung von Werten und Normen wird weitestgehend der Schule oder der Polizei überlassen.
Mittlerweile hat sich dieses Projekt zu einer festen Institution entwickelt.
Auf der Suche nach Möglichkeiten, dieser Entwicklung entgegenzutreten, fand auf Initiative des Kriminalpräventiven Rates der Stadt Schleswig im November 1999 ein Informationsgespräch über das Präventionsprojekt »Plan haben« aus Norderstedt statt. Zu dieser Veranstaltung waren neben Vertretern des Jugendamtes des Kreises Schleswig-Flensburg, der Polizeizentralstation Schleswig, alle Leitungen der im Stadtgebiet befindlichen Schulen ingeladen sowie der Kinderschutzbund, die Arbeiterwohlfahrt und die Jugendstiftung Winkler.
Die Norderstedter Initiative hatte sich ein kriminalpräventives Projekt der Stadt London zum Vorbild genommen, um Kinder und Jugendliche, die kriminelle Tendenzen aufzeigen oder deren Lebenssituation von einer Vielzahl von Problemen bestimmt ist, 1 Jahr von einer Patin bzw. einem Paten begleiten zu lassen.
Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, die sich abzeichnende sogenannte negative Karriere zu stoppen. In London hat dieses Projekt zu einem starken Rückgang der Jugendkriminalität geführt und auch in Norderstedt zeigten sich durch die Patenschaften positive Ergebnisse.
Nach diesem Informationstreffen wurde entschieden, so ein Projekt auch in Schleswig aufzubauen, um Kindern und Jugendlichen, die keinen Ansprechpartner haben, Hilfe bzw. Unterstützung durch eine Patin oder einen Paten zu kommen zu lassen.
Daraufhin erblickte 1999 das Projekt »Plan Haben« unter dem Mantel des kriminalpräventiven Rates das Licht der Welt.
Kinder und Jugendliche brauchen Unterstützung
In Schleswig stellen mehrere Institutionen (Polizei, Schule, Jugendamt, etc.) bei vielen Kindern und Jugendlichen unterschiedlichste Entwicklungen fest.
Diese reichen von Auffälligkeiten in der Schule (Leistungsschwäche, -verweigerung, Schwänzen o.ä.) über Perspektivlosigkeit und mangelnde Fantasie ihre Freizeit zu gestalten.
Vielfach fällt es ihnen schwer, sich an gängige gesellschaftliche Normen zu halten. Jugendliche brauchen außerhalb der Familie einen Freund, einen Vertrauten, einen Berater und ein Vorbild. Sie benötigen einen Ansprechpartner, mit dem sich persönliche Ziele vertrauensvoll erarbeiten lassen.